Ich liebe meine Tage in der Werkstatt. Wenn ich am Morgen Wasser zum Drehen bereitstelle, den Ton mit Kneten aufwecke und von draussen die Klänge des Gartens hereinschweben, fühlt es sich an, als würde ich mich auf eine Wanderung in der Natur vorbereiten. Es ist ein Eintauchen in eine Welt, in der die Zeit langsamer läuft.
Meistens ist es mein Hund, der mich daran erinnert eine Pause einzulegen.
Töpfe machen, Kochen und der Garten...
Töpfern ist für mich nicht nur meine Berufung, es ist ein Lebensstil. In meinem Atelier gibt es nur die Elemente Erde, Wasser, Luft, Feuer und Geist. Und immer wieder gehen die Gedanken zu den schönen Momenten, für die meine Keramik eine weitere Zutat sein wird. Bei ausgelassenen Festen mit Freunden, bei fröhlichen Familienmahlzeiten und stillen Momenten allein. Dies ist die Basis für meine Arbeit.
Gestaltung - egal in welcher Form - benötigt eine Haltung.
Eine Haltung zum Thema, das man bearbeitet. Ohne diese, ist Kreativität ziellos und generisch. Wenn ich genau geklärt habe wie ich zu einem Thema stehe, habe ich eine Leitschnur auf die ich mich immer verlassen kann. Diese Leitschnur beantwortet stets meine Fragen im Gestaltungsprozess.
Meine Leitschnur ist geflochten aus meiner Liebe zur Natur und zur Natürlichkeit, meiner Freude am Leben und meinem Wunsch Nützliches und somit Schönes zu kreieren.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass meine grössten Inspirationen aus der japanischen Kultur stammen.
Omotenashi - die japanische Gastfreundschaft.
Zen - Philosophie, Religion und Kern vieler Kunstrichtungen in Japan. Die Ästhetik des Wabi Sabi - wo die Schönheit im natürlich Unperfekten und in der Vergänglichkeit von allem gesehen wird.
Mein Arbeitsprozess ist geprägt von einem Dialog mit dem Material Ton und dem Streben nach einem ehrlichen Ausdruck, nach Formen und Oberflächen die von der Natur inspiriert sind.
Es fühlt sich nicht so an, als ob ich alles unter Kontrolle habe. Und das ist auch gut so. Vielmehr ist es so, dass ich mit dem Ton zusammenarbeite. Frei nach dem Motto:
„Was möchtest du heute sein Ton?“
Keramik ist auch deshalb für mich eine der schönsten Formen von Kunst, weil sie zugänglich ist. Alle können Keramik sprichwörtlich "be-greifen".
Es ist einfach gute Stücke von schlechten zu unterscheiden. Für mich ist schön, was nützlich ist. Wenn meine Kunden davon berichten, dass sie meine Trinkbecher nach jedem Gebrauch gleich sofort wieder waschen, und verfügbar halten dann weis ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Für all dies steht der Begriff AIMONO. AI, steht für Liebe, Gernhaben, Schätzen. MONO sind die Dinge und Gegenstände um uns herum. AIMONO, sind Dinge die wir immer wieder gerne benutzen, weil sie uns durch ihre Funktionalität und Ehrlichkeit Freude in den Alltag bringen.
Laszlo Hatanek wurde 1982 geboren und wuchs im ländlichen Zwingen (CH) auf.
Nach der Matura folgte ein Studium der Innenarchitektur. In dieser Zeit entdeckte er die Liebe zum Material Ton.
Neben der beruflichen Tätigkeit im Bereich der Architektur - vom einfachen Planzeichner bis zum Bauleiter - nahm die Keramik einen immer grösseren Stellenwert in seinem Leben ein.
Etliche Kurse und das Einrichten einer ersten (sehr) kleinen Werkstatt führten schliesslich zu einem Lernaufenthalt bei Kitagama Kasen in Seto, Japan. Die Anleitungen und die Freundschaft von Meister Kato Hiroshige waren es die nach der Rückkehr den Mut und die Überzeugung zur Gründung von AIMONO und dem Hinodegama in Flüh 2018 entfachten.